Mittwoch, 22. Mai 2013

Nha Trang

Nach einer der extremsten Busfahrten unserer 8-monatiger Reise erreichen wir Nha Trang überraschenderweise noch lebend. Überlaufen mit Russen aber direkt am Strand und günstig bleiben wir anstatt der geplanten 2 Tage eine ganze Woche.


Eigentlich sollten wir es besser wissen, trotzdem fahren wir wieder mit dem Nachtbus in Vietnam. Erst benötigen wir allerdings ein Taxi zum Bus. Da wir 2 Personen mit 2 großen Rucksäcken und 2 kleinen Rucksäcken sind, besteht das Taxi natürlich aus einem Motorrad (welches fairerweise 2 Mal fährt). Schon beim Starten fallen wir durch die 15 kg auf dem Rücken beinahe vom Motorrad. Wir dachten, wenn wir auf dieser Reise sterben, dann hier auf dem Motorrad mit Rucksäcken auf komplett überfüllten Straßen und ohne Rücksicht auf irgendwelche Verkehrsregeln. Falsch gedacht, die Busfahrt war noch schlimmer.
Die vietnamesischen Nachtbusse sehen aus wie Gefängnisse auf Rädern. Die Busse bestehen aus Stockbetten die für asiatische Körpergrößen designed wurden, keinen Platz um Handgepäck abzulegen und Matratzen auf dem Boden (auch dort schlafen Passagiere) damit auch kein Quadratzentimeter ungenutzt bleibt. Da nicht genügend Platz für die Rücksäcke vorhanden war, beschließen die phantasievollen Vietnamesen per Geistesblitz die Toilette als Gepäckraum umzufunktionieren. Dann gehts auch schon los, immer wieder steigen zusätzliche Passagiere ein, bis absolut kein Platz mehr vorhanden ist und der Bus bei jedem Straßenloch verdächtig wackelt. Kein Loch in zu tief, keine Kurve zu scharf, keine Straße zu eng, unser Busfahrer fährt nach dem Motto: wer bremst verliert! Wenn er aber mal bremst, dann richtig und man wird aus seinem "Bett" beinahe gegen die Decke geworfen. Das kann auch dazu führen, dass die Passagiere welche in den Gängen schlafen, von umherfliegenden Gepäckstücken bombardiert werden.
Ohne Schlaf aber immerhin lebend kommen wir tatsächlich in Nha Trang an.

"Luxury" Bus und 5 (!!!) Sterne: ein Schlag in das Gesicht eines jeden Passagieres


Erster Eindruck von Nha Trang: modern, überlaufen von russischen Pauschaltouristen (alle Schilder und Menüs in russisch), riesige Strandpromenade und riesiger Strand. Nach einigen Tagen verwerfen wir die Idee weiter nach Mui Ne zu fahren. Strand, gutes Essen und ein gutes Hotel haben wir auch hier.





Funpark 

Nach einigen Tagen am Strand wird es wieder Zeit ein Motorrad zu leihen. Wir tanken voll und fahren zum Mud-Bath, einem Thermalbad mit Schlammbädern, Mineralbädern und einem italienischen Restaurant mit echt guter Pizza. Hier werden wir Zeuge asiatischer Essgewohnheiten: Wie isst ein Vietnamese Pizza? Erst der ganze Belag mit abgegessen, dann der Rest. Das Ganze natürlich mit Stäbchen.









Als wir wieder beim Hotel ankommen, ist der Tank noch immer komplett voll. Also müssen wir das Motorrad noch einen weiteren Tag mieten (die schenken uns nichts, wir schenken denen nichts). Um den Tank auch richtig leer zu machen, beschließen wir an einen 25 km naheliegenden, unbewohnten Strand zu fahren. Mittags, unter der stechenden Sonne, die einzigen Fahrer auf der 4-spurigen Küstenstraße fahren wir los. Es geht entlang der Küste, vorbei an teuren Resorts und mit atemberaubender Sicht auf die Bucht.  Angekommen am Ziel gibts riesige Prachtstraßen für die geplanten Hotelkomplexe, von denen noch nichts zu sehen ist. Wie eine Geisterstadt. Der Strand ist aber komplett verlassen, nur zu Beginn gibt es einige Seefood Restaurants. Da keiner Englisch spricht, zeigt man einfach auf den entsprechenden Tank mit den noch lebenden Meerestieren.
Wieder zu Hause haben wir noch immer 2/3 vollen Tank... Scheiße... Immerhin ein guter Tag!

Seilbahn nach Vinpearl (extrem teures Luxusresort auf Privatinsel) auf "Eiffelturm"-Stelzen













Im Zimmer die Überraschung: plötzlich fliegt ein Vogel in unserem Zimmer, ein Vogel? Nein, eine Fledermaus. Keine Ahnung wie Batty ins Zimmer reingekommen ist, aber hier ist sie. Hauptbeschäftigung von Batty: wie verrückt im Zimmer herumfliegen, schrille Kreischtöne abgeben, sich an den Vorhang zu klemmen und nicht loslassen und konstant die offene Tür ignorieren. Lebender Beweis das der Ultraschall von Fledermäusen nicht unfehlbar ist.
<<< Leider kein Foto >>>

Einige Tage bevor wir nach NhaTrang gekommen sind haben wir einstimmig beschlossen: das Element welches uns auf der Reise am meisten fehlt ist Käse. Daher war klar, dass wir den Feta im per Zufall entdeckten griechischen Minirestaurant probieren müssen. Am Ende sind wir beinahe jeden Tag in diesem Restaurant, das liegt nicht nur am guten Essen, sondern auch an den freundlichen griechischen Besitzer und vietnamesische Bedienung (die freundlichste vietnamesischen Person die wir treffen)!


Am letzten Tag entschließen wir uns zum Boat Trip mit Open Bar. Es geht zu verschiedenen Stränden, zum Schnorcheln mit beeindruckenden Fischen aber ziemlich ruinierten Korallen, zum Schwimmen, zu Karaoke und dann endlich: zur Open Bar. Diese besteht aus einem Reifen im Wasser, stellt sich allerdings als "half an hour happy hour" raus. Immerhin wars billig...






Coming Up: Ho Chi Minh City (Saigon)

Keine Kommentare: